Ein Zander ist im klaren Wasser zu sehen, im Hintergrund sieht man aus dem Wasser ein Wald

Zanderangeln ab 1. Juni: So gelingt der Saisonstart auf den Fisch des Jahres 2025

Der Zander ist der Fisch des Jahres 2025 – und das völlig zurecht. Kaum ein anderer Raubfisch hat in den letzten Jahren so viele Anglerherzen erobert. In vielen Schweizer Gewässern hat der "Zetti" dem Hecht längst den Rang abgelaufen. Mit dem Ende der Schonzeit am 1. Juni startet nun endlich wieder die heiss ersehnte Zandersaison. Hier erfährst du alles, was du über Lebensraum, Verhalten und erfolgreiche Angelmethoden wissen musst – inklusive 6 Tipps für mehr Erfolg am Wasser.


Wo lebt der Zander?

Der Zander (Sander lucioperca) bevorzugt trübe, sauerstoffreiche Gewässer mit hartem Grund. In der Schweiz kommt er vor allem wie dem Bodensee, Murtensee, Schiffenensee oder Sihlsee vor. Er hält sich gern an Kanten, über Kiesgrund oder in strömungsberuhigten Zonen auf – ideal für das Spinnfischen vom Ufer oder Boot.

Ein besonders faszinierender Aspekt: Der Zander ist nicht ortsgebunden – er durchschwimmt alle Wasserschichten auf der Suche nach Beute. Vor allem bei Dunkelheit zieht es ihn in flache Uferbereiche, wo er seine Opfer mit blitzschnellen Saugattacken überrascht.


Ein Fisch mit Familiensinn: Der Zander bewacht sein Nest

Während der Laichzeit im Frühling zeigt der Zander ein bemerkenswertes Verhalten: Die Männchen bauen kleine Nester auf hartem Untergrund und bewachen die Brut mit grossem Einsatz. Noch Wochen nach der Eiablage verteidigen sie ihr Revier gegen Eindringlinge – selbst gegen Gummiköder.

Wichtig für alle Angler nach der Schonzeit: Bitte respektiere diese Schutzphase. Wenn du in flachem Wasser oder in Nestnähe einen übermotivierten Zander fängst, lass ihn vorsichtig zurück und fische an einer anderen Stelle weiter. So tragen wir gemeinsam zur nachhaltigen Bestandsentwicklung bei. Wir bitten euch auf das Fischen in nähe von Nestern zu verzichten. 


6 Praxistipps für erfolgreiches Zanderangeln

1. Die richtige Rute – hart, schnell, effektiv

Zander haben ein hartes Maul und beissen oft in der Absinkphase des Köders. Um den Anhieb zuverlässig zu setzen, ist eine harte Spinnrute mit schneller Spitzenaktion ideal – besonders beim Jiggen mit Gummifisch. Unser Favorit ist die Jig Whip 2.0 von Bullseye.

2. Geflochtene Schnur – Kontakt ist alles

Beim Zanderangeln ist direkter Köderkontakt entscheidend. Geflochtene Schnüre (z. B. 0,10–0,14 mm) übertragen Bisse deutlich besser als monofile. In trüben Gewässern darf die Schnur auch ruhig auffällig gefärbt sein – Zander stört das kaum.

Tipp: Für vorsichtige Räuber einfach ein Vorfach aus Fluorocarbon oder dünnem Stahl/Titan (bei Hechtgefahr) vorschalten.

3. Köderwahl – Gummifisch & Wobbler reichen völlig

Zander reagieren auf schlichte, geradlinig geführte Köder. Tagsüber funktioniert ein klassischer Gummifisch am Jigkopf in 9–14 cm Länge hervorragend. Nachts, wenn die Räuber ans Ufer ziehen, punkten langsam geführte, flachlaufende Wobbler.

(Bild von Toppies, hier wurde ein schöner Zander auf einen Skeletonius in der Farbe Blue Limey gefangen)

4. Der Biss kommt langsam – also: fischen wie in Zeitlupe

Zander sind keine Sprinter. Wer zu schnell führt, fängt oft gar nichts. Egal ob Wobbler oder Gummi – je langsamer der Köder läuft, desto grösser ist die Chance auf einen Biss.

5. Nachtfischen = Zanderzeit

Zander sind dämmerungs- und nachtaktiv. Besonders in warmen Sommernächten suchen sie das Ufer nach Beute ab. Genau dann lohnt sich das Uferangeln mit flach geführten Ködern – häufig direkt unter der Rutenspitze!

6. Standortwahl – Schatten, Wind und Struktur zählen

Zander meiden grelles Licht. Schattige Zonen, überhängende Bäume, Spundwände oder windzugewandte Ufer sind vielversprechende Hotspots. Besonders bei trübem Wetter oder aufgewühltem Wasser stehen die Chancen auch tagsüber gut.


Fazit: Nachhaltig fangen, mit Respekt für den Fisch

Der Zander ist nicht nur ein spannender Räuber, sondern auch ein empfindlicher Fisch, der bei gezieltem Angeln grosse Freude macht – vorausgesetzt, man respektiert seine Biologie. Wer im Juni startet, sollte immer mit Rücksicht auf Nester und brütende Männchen angeln. Mit der richtigen Technik, langsamer Führung und ein wenig Geduld wirst du mit Sicherheit bald einen stattlichen Glasaugen-Räuber ans Band bekommen.

Petri Heil und einen erfolgreichen Saisonstart!

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